Europas Kriege waren das Geschäft der Eidgenossen: Sie stellten den Grossmächten Söldner und Kredite zur Verfügung - gegen Karrieren, Protektion und Geld. Erfahren Sie, wie die Schweiz in der Frühen Neuzeit im transnationalen Kriegsgeschäft mitmischte. Weitere Themen: Herren des Codes: Katharina Pistor erklärt, wie Anwälte mit Verträgen Kapital schaffen Das Portemonnaie: Drohen wir zusammen mit dem Geldbeutel zu verschwinden? Leichter…
Früher waren die Familien gross, und die Mütter kümmerten sich den ganzen Tag um die Kinder – so stellt man es sich gern vor. Nichts könnte falscher sein. Der lange Weg von der Patchwork-Arbeitsgemeinschaft zum bürgerlichen Ideal. Weitere Themen: Baustelle Europa: Die Krise sei der Normalfall der EU Identität: Was unterscheidet uns von den anderen? Alles fuhr Ski: Wie die…
In den 1760er Jahren wird in Frankreich das Restaurant erfunden. Es ist ein Ort, an dem das Essen tendenziell unwichtig ist. Man will dort nicht satt werden. Die vornehme Gesellschaft möchte sich vor allem zeigen – und unter sich bleiben. Weitere Themen: Wann wurde die Schweiz gegründet? Teil VIII der Serie «Schlüsselmomente der Schweizer Geschichte» von Thomas Maissen. Macht der…
Seit 1801 wird in den USA das höchste Amt per Wahl besetzt. Unklare Resultate, überraschende Wendungen und menschliche Missgeschicke gab es zuhauf, aber ausgefallen ist der Wahlgang noch nie. Ein Rückblick auf über 200 Jahre lückenlose Stabsübergabe. Weitere Themen: Populismus: Der fünfte Teil unserer Serie «Schlüsselthemen der Gegenwart» Teufelskreis: Wieso viele Afroamerikaner Armut und Gewalt nicht entkommen Verschwörungstheorien: Sie waren…
Eigentlich lief alles nach Plan. Im 19. Jahrhundert hatte die moderne Bakteriologie versprochen, die Seuchen abzuschaffen. Impfstoffe, neue Heilmittel und Techniken der Hygiene beglaubigten dieses Versprechen. Bald waren ansteckende Krankheiten nicht mehr die dominierende Todesursache, und auch mehrere Grippepandemien änderten nichts an der Fortschrittsgewissheit, die in Europa, Japan und Nordamerika herrschte. Doch dann kam Covid-19 und erschreckte diese Gesellschaften mit…
Der Zweite Weltkrieg ist das am besten untersuchte Kapitel der Schweizer Geschichte. Doch was passierte unmittelbar nach 1945? Man stellt sich vor, dass die Leute die Kapitulation feierten, dass eine Zeit der Rückschau und der Aufarbeitung anbrach – und ein mutiger Aufbruch in die Zukunft folgte. Doch nichts von alldem geschah, oder nur am Rand. In der Schweiz verlängerte man…
Das Auto? «Gefährlich, unbequem, ganz sicher lächerlich, zu schnell und zum Vergessenwerden verurteilt.» Das meinte Georges Clemenceau, ein französischer Politiker, im ausgehenden 19. Jahrhundert. Clemenceau wurde Ministerpräsident Frankreichs, der Benzinmotor eroberte die Welt – die Ära des Erdöls begann. Es wurde Brennstoff, Nährstoff, Farbstoff, Wirkstoff, Baustoff und Packstoff. Lässt sich ein Leben ohne Öl noch denken? Was trug die Schweiz…
Was hat es zu bedeuten, dass ein einfacher Wirt in Siena bei seinem Tod im Jahr 1533 siebzehn Hemden hinterliess, zudem Handschuhe aus Seide und Armstulpen aus Damast? Es zeigt, dass der Konsum schon früh über das Lebensnotwendige hinausging. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand im Westen schliesslich eine Massenkonsumgesellschaft. Der Wohlfahrtsstaat hob die Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten. Die…
Die Schweiz gilt als Wiege der direkten Demokratie; fast scheint uns, sie sei schon immer dagewesen. Der Blick zurück aber zeigt Aufruhr und Gewalt. Wer mehr Mitsprache wollte, musste sie erkämpfen. Und wer mehr Macht bekam, so wie die Liberalen vor und nach 1848, der wollte sie nicht teilen. Nicht mit den Konservativen und schon gar nicht mit dem «Pöbel».…
Zuerst standen sie als Grossrechner im Dienst des Militärs, in Unternehmen und in der Verwaltung. Sie versprachen Geschwindigkeit und Effizienz in der Datenverwaltung. Spezialisten kümmerten sich darum, dass sie liefen. Dann entdeckten wir, dass man mit ihnen spielen kann. Wir vernetzten sie untereinander und begannen über Computer zu kommunizieren. Nähme man sie uns heute weg, stünde die Welt still. Weitere…
Bereits in der Antike war der Sex keine völlig freie Sache. Es waren gesellschaftliche und medizinische Regeln einzuhalten. Die frühen Christen aber erfanden ein völlig neues Schuldregime. Sie zerrten den Sex ans Licht und wollten alles über ihn wissen. Immer wieder aufs Neue ist der Sex seither pathologisiert, psychologisch und moralisch aufgeladen worden. Weitere Themen: Zerstörungswut.Geschleifte Tempel, zertrümmerte Statuen: Catherine…
Sie versprachen sich von der Radioaktivität «ein Ende der Liebestragödien», von der Raumfahrt unendliches Wachstum und befürchteten infolge neuer Technologien Europas Niedergang. Wie stellten sich die Menschen früher die Zukunft vor? Und was sagt uns dies über unsere Gegenwart? Weitere Themen: Frauenstreik! «Wenn Frau will, steht alles still»: Was ist am 14. Juni 1991 passiert? «Ein Psychopath» Napoleon-Biograf Adam Zamoyski über den…
Am 12. September 1848 zimmerten die Verfassungsmacher ein politisches Gesamtkunstwerk, das das zerrüttete Land zum stabilsten Staat und zur einzigen demokratischen Republik Europas machte. Wie konnte das gelingen? Wer steckt hinter dieser Heldentat? Und wieso feiern wir nicht im September unseren Nationalfeiertag? Weitere Themen: Wie die Schweizerische Eidgenossenschaft 1648 unabhängig wurde. Teil VI der Serie «Schlüsselmomente der Schweizer Geschichte» von…
Bereits während des Ersten Weltkriegs war die Schweiz ein Hotspot der Nachrichtendienste. Im Zweiten Weltkrieg wurde das neutrale Land erneut zur grössten Geheimdienst-Drehscheibe: Die Amerikaner legten hier den Grundstein für die spätere Macht der CIA. Allen Dulles, der wichtigste Agent der Alliierten, konnte gerade noch einreisen, bevor die Nazis die Grenze schlossen. Als er in Zürich die Journalistin Mary Bancroft…
Am Ende des Ersten Weltkriegs lagen gleich drei mächtige Imperien in Trümmern: jenes der Habsburger, der Osmanen und der Romanows. Die alte Stabilität dieser Vielvölkerreiche war mit einem Schlag weg. Was nun folgte, war nicht Frieden, sondern ein gefährliches Chaos. Ost-, Mittel- und Südeuropa stürzten in blutige ethnische und nationalistische Konflikte, die am Ende vier Millionen Menschen das Leben kosteten…
Zugegeben, wir waren ein bisschen nervös, als wir den Text zur Geschichte der Gewalt bei Jörg Baberowski, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin, bestellt hatten. Dass der Artikel hervorragend sein würde, daran zweifelten wir nicht, Baberowski ist einer der führenden Experten für den Stalinismus und hat mit Räume der Gewalt ein brillantes Buch zum Thema geschrieben. Ein Glück,…
Es gibt diese zwei Sätze am Anfang der Titelgeschichte, die Odd Arne Westad, der weltweit führende Historiker zum Thema Kalter Krieg, exklusiv für uns geschrieben hat: «In meiner Kindheit, im friedlichen Norwegen der 1960er Jahre, war selbst meine Welt durch den Kalten Krieg definiert. Er spaltete Familien, Städte, Regionen und Länder, sorgte für Angst und Unruhe.» Ja, viele von uns…
Manchmal liegt die Vergangenheit tonnenschwer auf uns Menschen – und erschwert ein Zusammenleben. Können wir sie je überwinden oder auch nur «verarbeiten», wie es etwa die Deutschen auf bewundernswerte Weise hinbekommen haben? In dieser Ausgabe von «NZZ Geschichte» beschäftigen wir uns mit zwei solchen Zerwürfnissen, die in den letzten Monaten wieder aufgebrochen sind: dem amerikanischen Bürgerkrieg und der Franco-Diktatur. Mein…
Niemand war im Bundesstaat mächtiger als Alfred Escher. Der Zürcher Politiker und Industriemagnat katapultierte die Schweiz in die Moderne, wurde aber zuletzt das Opfer seiner eigenen Erfolgsgeschichte. Seine Ämterkumulation und seine antidemokratische Gesinnung waren bereits zu seinen Lebzeiten ein Auslaufmodell – er starb vereinsamt. Was seinem Nachruhm nichts antat: Auch 200 Jahre nach seiner Geburt gilt Alfred Escher als Lichtgestalt…