Ein Viergestirn der Philosophie

Wolfram Eilenberger: „Zeit der Zauberer – Das grosse Jahrzehnt der Philosophie 1919 – 1929“

Eloquent und mit Leichtigkeit erweckt der Bestsellerautor Wolfram Eilenberger die Philosophie der Zwanziger Jahre zwischen Lebenslust, Wirtschaftskrise, Nachkrieg und aufkommendem Nationalsozialismus zum Leben. Heidegger, Wittgenstein, Benjamin und Cassirer prägten die Epoche.

„Es war ein Schock: “Ich darf nie wieder an diesen Ort zurückkehren, sonst werde ich mich für ewig in diesem Labyrinth verlieren”, murmelt Cassirer, nachdem ihm Dr. Fritz Saxl, als leitender Bibliothekar der warburgschen Sammlung, gut eine Stunde lang an den fein, wenn auch höchst eigenwillig sortierten Schränken und Regalen vorbeigeführt hat. Der überwältigende Reichtum an Forschungsliteratur sowie die schatzhafte Seltenheit der sorgsam aus aller Welt akquirierten Exemplare war das eine. Das eigentliche Wunder aber besteht für Cassirer in der Idee dieser Bibliothek selbst, in der offenbaren geistigen Zielsetzung, mit der sie zusammengestellt und geordnet ist.”“

S. 151

So oder so ähnlich stelle ich mir die Zukunft des Lesens vor. Und dieses ist nur ein geringer Teil dessen, was uns Wolfram Eilenberger in diesem Buch aufzeigt. Mit einer Leichtigkeit führt uns der langjährige Chefredakteur des “Philosophie Magazins” an die bedeutenden Philosophen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts heran
Heidegger, Wittgenstein, Benjamin und Cassirer veränderten die Welt in den Köpfen der Menschen und hatten auf ihren eigenen Lebenswegen viele Erlebnisse, die sie zu ihrer Denkweise geführt haben. Zum Glück gibt es so eloquente Schriftsteller wie Wolfram Eilenberger, der schon viele interessante Kolumnen in der “Zeit” verfasste. Und wundern würde es mich auch nicht, wenn er den diesjährigen Sachbuchpreis des deutschsprachigen Raumes abräumen würde. Anwärter ist er immerhin schon mal!

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