Johann Heinrich Füssli war einer der einfallsreichsten und unkonventionellsten Erneuerer des ausgehenden 18. Jahrhunderts. An der Schwelle zwischen Klassizismus und Sturm und Drang ist seine Kunst beredtes Zeugnis widerstreitender künstlerischer Paradigmen im Nachklang der Aufklärung.
Erstmals steht in dieser Publikation Füsslis Beziehung zu grossen Werken der Literatur und des Theaters im Mittelpunkt:
Der hochgebildete Künstler greift in fast allen seinen Werken Motive aus der Literatur auf, etwa aus der antiken Mythologie, aus John Miltons Paradise Lost oder aus der kurz zuvor wiederentdeckten Nibelungensage.
Ab 1779 werden zudem Motive aus Shakespeares Dramen zu einem Schwerpunkt seiner Kunst. Das Buch nimmt somit einen zentralen Komplex von Füsslis künstlerischem Selbstverständnis in den Blick. Es behandelt die gewählten Themen aus Literatur und Bühnenwerken und untersucht zudem die dramatischen und „theatralischen“ Mittel der Inszenierung, etwa Füsslis spannungsvolle Kompositionen und Figurenkonstellationen.